Nach meinem Wanderausflug mit dem Falken nach Kufstein vor fast zwei Jahren wollte ich dieses Jahr endlich einen neuen Trip in die Alpen unternehmen. Anfang Mai hat sich logistisch dafür angeboten, über mehrere Tage wurde das Wetter in Bamberg und den Alpen jedoch immer gleich gemeldet: So richtig passte es eigentlich nie. Dann wurde jedoch am 3. Mai für den Folgetag sehr gutes Wetter angedeutet: ganztags nur hohe Bewölkung sehr deutlich über FL100, kein Niederschlag, kein Bodennebel nach 06:00 Uhr UTC. Aufgrund der Spontanität wurde der Entschluss zum Ausflug nach Zell am See (LOWZ) gefasst (lange Öffnungszeiten ohne PPR).
Nach der Flug- und Wandervorbereitung am Vortag wurde der Flieger am Morgen vom 4. Mai zügig fertig gemacht und erneut das Wetter gecheckt, welches inzwischen noch besser angesagt wurde. So ging es kurz nach 9:00 Uhr schon ab in die Luft. Der Weg führte zunächst östlich an der CTR Nürnberg vorbei. FIS hat mich mit ein paar Meldungen zu Luftverkehr unterstützt und ich konnte gleich eine Abkürzung durch die inaktive ED-R138A abchecken. Auch an der München CTR ging es östlich vorbei und anschließend dann im Steigflug auf ca. 7000 ft. Dabei konnte ich schon den Blick auf den Chiemsee und die Alpen genießen. Der Einflug ins Gebirge war unkompliziert, der Funkkontakt zu Zell am See war aufgrund der vorliegenden Berge aber erst kurz vor Erreichen vom Meldepunkt November möglich. Besonders spannend war der teilweise geringe Abstand zum Terrain im Gegenanflug 08. Alles in allem ist der Platz aber toll gelegen und der Anflug war einfach zu händeln. Flugzeit Hinflug: ca. 1:40 h.
Nach den Abstellen vom Flieger und Bezahlen der Landegebühr ging es gegen 11:00 Uhr mit der Wanderung los. Ziel: die Schmittenhöhe, mit 1965 m der Hausberg von Zell am See. Der Anstieg begann nach einem ca. 1,5 km langen Fußweg durch den Ort und führte immer entlang vom Skilift über eine abwechslungsreiche Strecke mit Waldwegen, kleinen Almen, Trampelpfaden und Zufahrtsstraßen zu den verschiedenen Liftstationen. Ein Blick rückwärts offenbarte immer wieder tolle Ausblicke auf den Flugplatz im Tal und die Glocknergruppe im Süden. Besonders spektakulär: der wie schon angesprochen niedrige Gegenanflug zur 08 über meinem Kopf. Gleichzeitig wurde eine Remo nicht müde, einen Segelflieger nach dem nächsten in Richtung Schmittenhöhe zu schleppen. Ich hatte also permanent nette Gesellschaft ? Ab dem Glocknerhaus war ich immer umgeben von Schnee unterwegs, was zwischenzeitlich zu einer zähen Phase der Wanderung geführt hat. Ab der Breiteckalm war aber der weitere Weg geräumt und gut begehbar. So konnte ich gegen 13:30 Uhr die Schmittenhöhe erreichen und einen tollen Rundumblick auf die Alpen und ins Tal genießen. Oben waren auch noch ein paar Paraglider kurz vorm Start, mit denen ich mich kurz austauschen konnte. Um meine geplante Rückflugzeit von spätestens 16:00 Uhr zu schaffen, ging es zügig wieder runter. Dabei konnte ich permanent den tollen Blick auf die Berge genießen. Der Abstieg war deutlich schneller als der Aufstieg, bereits um ca. 15:15 Uhr war ich wieder am Flieger. Wanderbilanz: 4:10 h benötigte Zeit, 19,8 km und 1280 Höhenmeter.
Nach dem Auftanken vom Flieger ging es um 15:50 Uhr wieder los Richtung Bamberg. Der Ausflug aus den Alpen war genauso einfach wie schon der Einflug. Ab der Grenze wurde wieder mit FIS gequatscht, die Verkehrsdichte hatte nochmal deutlich zugenommen. Mein optimistischer Ansatz zum Durchflug von Charlie über München wurde leider negiert, also wieder runter und drunter weg. Dafür habe ich es mir nicht nehmen lassen, anschließend auf FL82 zu steigen und die TMZ Nürnberg zu durchfliegen. Der Ausblick war toll, die Luft ruhig, es war einfach schön und entspannt zu fliegen. Nachdem der Luftraum Delta unter mir passiert war, ging es direkt zum Abbau der Höhe, immerhin ist die Distanz nach Bamberg doch nicht so lang. Alles in allem lief der Rückflug aber genauso entspannt wie der Hinflug und nach ca. 1:30 h war ich dann wieder in Bamberg angekommen. Flieger geputzt, Flüge ausgewertet und schon war ein toller Tag gegen 18:00 Uhr vorbei.
Impressionen:
