Der Aero-Club Bamberg bildet derzeit Segelflug-, Motorflug– und Motorseglerpiloten aus. Die physikalischen Grundlagen dieser Flugarten sind zwar die gleichen, es handelt sich aber dennoch um völlig verschiedene Arten des Fliegens. Ob das Segel- oder das Motorfliegen das Richtige für euch ist, hängt in erster Linie von euren persönlichen Präferenzen ab: Wollt das Zusammenspiel und die Herausforderung zwischen Mensch, Natur und Technik erleben oder wollt ihr weitestgehend wetterunabhängig von A nach B reisen?
Der sportliche Aspekt
Während Motorflugzeuge und Motorsegler hervorragend dazu geeignet sind, gezielt Routen abzufliegen oder Ausflüge zu anderen Flugplätzen zu unternehmen, steht beim Segelfliegen der sportliche Aspekt im Vordergrund. Start- und Landeplatz ist im Segelflug in der Regel der Heimatflugplatz. Viele Segelflugpiloten versuchen, während ihres Fluges eine möglichst große Strecke zurückzulegen; je nach Flugzeug und Wetterlage sind hier sogar über 1.000 km am Tag möglich. Wo genau die Reise hinführt, hängt in erste Linie von Sonne, Wolken, Wind und Wetter ab. Dieser sogenannte Streckensegelflug ist die Leidenschaft vieler Segelflieger, die sich zu großen fliegerischen Leistungen motivieren, während sie die Aussicht von oben genießen. Neben diversen Flugwettbewerben wie beispielsweise der Segelflug-Bundesliga, der Deutschen Segelflugmeisterschaft oder der Segelflug-Weltmeisterschaft der Junioren gibt es mit dem Online Contest einen weltweiten, dezentralen Wettbewerb, in dem Piloten ihre Flüge melden und sich mit Fliegerkameraden aus aller Welt messen können.
Die Teilnahme an solchen Wettbewerben ist natürlich keine Pflicht. Segelflieger, die sich weniger für die Wettbewerbsfliegerei interessieren, legen rein zum Vergnügen größere oder kleinere Flugstrecken zurück. Viele bleiben auch gerne in der näheren Umgebung des Flugplatzes und genießen einfach das Miteinander mit den faszinierenden Kräften der Natur, während sie sich über dem schönen Bamberg gelassen durch die Lüfte bewegen.
Reisen
Im Wandersegelflug von einem Flugplatz zum nächsten zu fliegen ist eine sehr schöne Erfahrung, aber mit sehr viel Zeit und Aufwand verbunden und wird daher eher selten ausgeübt. Das Reisen mit einem motorisierten Flugzeug ist wesentlich leichter: Den Flug planen, einsteigen und losfliegen! Ob die Reise nach Italien, Tschechien oder an die Ostsee gehen soll, der Motor zieht euch fast überall hin! So weit weg muss das Ziel aber gar nicht sein; viele unserer Vereinsmitglieder fliegen auch gerne in den Frankenwald, nach Würzburg oder zum Feuerstein.
Auch Bamberg ist für Piloten ein beliebtes Reiseziel: Fliegerkameraden aus aller Welt kommen auf dem Flugweg zu uns, um ein Wochenende in unserer schönen Stadt zu verbringen, Termine mit ihren Geschäftspartnern wahrzunehmen oder einfach wegen des guten Essens in unserer Gaststätte. Und auch unsere Piloten haben mit Flugplätzen in der näheren oder weiteren Umgebung viele interessante Reiseziele gefunden, die sie immer wieder gerne besuchen. Der Himmel steht jedem offen, der das richtige Maß an Reiselust mitbringt!
Action
Der Motorflug ist für den Piloten eine geringere körperliche Belastung als der Segelflug. Zwar erlebt ihr bei beiden Arten des Fliegens die Kräfte Natur sehr viel direkter als in einem Linienflieger, dennoch hält sich der Segelflieger gezielt in der oft turbulenten Thermik auf, um Höhe zu gewinnen.
Außerdem sind einige unserer Segelflugzeuge kunstflugtauglich. Wer zum Beispiel schon immer gerne Achterbahn gefahren ist, der ist hier genau an der richtigen Stelle. Dass Segelkunstflug unheimlich viel Spaß macht, zeigen euch unsere Fliegerkameraden Gerhard Herbst und Fränki Kurtz in diesem Video:
Unabhängigkeit
Segelfliegen ist ein Teamsport. Das liegt schon allein daran, dass ein Segelflieger ohne die Hilfe seiner Kameraden nicht in die Luft kommt. Wer also mit dem Segelfliegen anfängt, muss bereit sein, nicht nur selbst zu fliegen, sondern im Gegenzug auch anderen zu helfen, in die Luft zu kommen. Damit verbunden ist auch der zeitliche Aufwand: Ein Flugtag im Segelflug beginnt am Morgen und endet am Abend, sodass am Ende des Tages alle Beteiligten fliegen konnten.
Anders im Motorflug: Das Flugzeug startklar machen, fliegen, das Flugzeug nach der Landung tanken und abstellen, all dies kann der Motorflieger alleine, auch wenn eine zweite Hand dabei natürlich hilfreich ist. Im Motorflug und im Motorsegler ist man somit wesentlich flexibler. Zudem ist man im Motorflug nicht im gleichen Maße vom Wetter abhängig – solange es nicht stürmt, schneit oder neblig ist, könnt ihr abheben!
Und was von beidem macht mehr Spaß?
Keines und beides. Was der einzelne bevorzugt, ist individuell verschieden und nicht wenige unserer Piloten sind schlussendlich in beiden Sparten aktiv. Ihr könnt gerne – am besten am Wochenende – zu uns an den Flugplatz kommen und euch mit unseren Piloten austauschen. Oder wie wäre es mit einem Schnupperflug in einem unserer Schulungsflugzeuge? Das ist die beste Art, um herauszufinden, was euch liegt. Sprecht uns gerne an!