Jeder kennt in Bamberg das Hotel Messerschmitt, viele kennen den Messerschmitt-Kabinenroller und wenige wissen, dass in der ehemaligen „Muna“ in der Geisfelder Straße noch Hallenreste stehen, in denen Willy Messerschmitt Flugzeuge baute, aber jetzt kommts:
Die Me 163 Kraftei wurde von Alexander Lippisch konstruiert, entwickelt als Abfangjäger mit Raketenantrieb, welcher nach einer kurzen Laufzeit als Segelflugzeug zur Einsatzbasis zurückkehrte. Erste Flugerprobungen fanden 1940 in Peenemünde von Heini Dittmar, einem erfahrenen Segelflieger, dessen Bruder in Bamberg eine Fahrschule betrieb, statt.
Anfangs erlaubte die Konstruktion des Flugzeugs nur (!) eine maximale Fluggeschwindigkeit von 550 km/h, 1941 fand der erste Raketenflug in Peenemünde mit 920 km/h statt, später wurde mit 1003,67 km/h geflogen. 1944 wurde die Me 163 zum ersten Mal im Kampf eingesetzt…
Nach Kriegsende wurden wohl die Flugzeuge noch in England, USA und der UdSSR geflogen, 1947 ging das letzte bei der Landung zu Bruch. Etwa 10 Modelle sind noch erhalten, 5 davon in Europa.
Josef Kurtz erstellte von 1994 bis 1996 einen flugfähigen antriebslosen Nachbau 1:1 mit einem Fluggewicht von ca. 500 kg, das Orginal wog 10 mal so viel, als Segelflugzeug: D-1634. Die Maschine gehört der Messerschmitt Stiftung/ Airbus und ist in Manching stationiert, war bis 2020 stillgelegt und sollte bis 2022 wieder aktiviert werden. Dazu befand sie sich letztes Jahr bei der Fa. Eichelsdörfer Flugzeugbau im Bamberger Hafen. Nach mehreren Zulassungsverfahren und einer aufwendigen Belastungsprobe (siehe Bilder) konnten im Mai endlich auf dem Flugplatz Bamberg-Breitenau die ersten Testflüge von Piloten der Messerschmitt-Stiftung erfolgreich durchgeführt werden.
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder und Videos (danke an Sebastian) dieses einmaligen Ereignisses!