Aero-Club Bamberg e.V.

Flugplatz Bamberg-Breitenau

SA / SO / Feiertags

9:00 - SS (max. 19:00 Uhr) lcl

+49 951 45 1 45

Erreichbar bei Flugbetrieb

Zeppelinstraße 18

96052 Bamberg

Pfingstflugwoche 2023 – ein Rückblick

Pfingstwoche, ACB: Wie jedes Jahr mit Start der Pfingstferien beginnt beim Aero-Club Bamberg die Pfingstflugwoche. Das Versprechen und die Erwartungen dahinter lauten: Eine Woche nonstop fliegen. Jedoch wird damit der Flugwoche nicht in Gänze gerecht.

Was macht sie also aus?

Fangen wir beim Offensichtlichsten an: Flugwoche bedeutet Fliegen. Angefangen beim ersten Wochenende und den eingeteilten Fluglehrern Ott und Gerlacher, die die ersten drei Tage übernahmen. Ein für viele Unbekannter (den älteren unter uns natürlich nicht) sollte den Rest der Woche den Dienst übernehmen: Ludwig Simon, der nun wieder aus Lichtenfels den Weg zurück in unseren Verein gefunden hat, bot sich für den Rest der Flugwoche (Dienstag bis Freitag) an. Ein großer Dank an dieser Stelle an ihn. Somit war die Schulung gesichert und das Fliegen konnte beginnen.

Schwenken wir nun ein wenig zu den äußerlichen Gegebenheiten und verlagern unseren Blick etwas auf die Abende. Eine der häufigsten Fragen auf dem Bamberger Flugplatz, „Geht heute was?“, häufig gefolgt von einem „Heute könnt’ was gehen“ (man denke sich das nun im fränkischen Dialekt á la Nico Grün). Und ja, in der Flugwoche geht tatsächlich meist etwas.

Angefangen am Sonntagabend und einem unerwarteten Besuch zweier Gastsegelflieger auf unserem Platz. Diese gaben sich als Wandersegelflieger zu erkennen und stellten den Bamberger Flugcampingplatz nun gänzlich in den Schatten; sie übernahmen kurzerhand die Mehrheit dort (wobei man hierzu anmerken muss, dass die Bamberger Vertretung mit zwei Zelten und einem Campingtesla wenig Konkurrenz darstellte). Nichtsdestotrotz wuchs unser Camping-Areal mit zwei Segelflugzeuganhängern, zwei Autos (eines sogar mit Zeltdach) und einem weiteren Zelt signifikant an. Nach Aufbau der Schlafmöglichkeiten wollen Gäste natürlich auch unterhalten werden. Was ist also authentischer als ein Flugplatzdinner? Ein Flugplatzdinner mit Candle Light, oder auch Bahnbefeuerung genannt. Während alle Lampen auf ihre Funktion kontrolliert wurden, gesellten wir uns auf die Piste 21, auf der der Abend nun mit Pizza und Bier Ausklang fand.
 

Landebahnbeleuchtung im Sonnenuntergang
Landebahnbeleuchtung im Sonnenuntergang

Die nächsten beiden Abende sind deutlich schneller erzählt und etablierten bereits den nächsten Flugplatzklassiker, „Heute Abend Bock auf Grillen?“, gefolgt von einem einvernehmlichen „Ja, lass machen“. Der Dienstag jedoch sollte noch die Landung eines anderen bekannten Gesichts und Flugzeuges beinhalten: D-KGOR. Die Dienstälteren konnten dieses Flugzeug natürlich sofort zuordnen, die neueren Piloten sollten es am nächsten Tag erfahren. Dies bringt uns nun zum Mittwoch und der Auflösung des Piloten der D-KGOR, der sich als Maximilian Dürr zu erkennen gab. Viele Geschichten (v.a. fliegerische Meisterleistungen) wurden über ihn erzählt, nun konnten auch die neueren Flugschüler in den Genuss seiner Schulung kommen, wenn… Ja, wenn nicht noch die Windenstartberechtigung ausgelaufen wäre 😉 Daher bekam man nun den seltenen Anblick eines Fluglehrers im Doppelsitzer in der Platzrunde zu sehen und das ganze fünf Mal, bis die Berechtigung erneuert war. Ab dann konnten sich die Schüler über die intensive Betreuung durch zwei Fluglehrer freuen und der ein oder andere auch über etwas Kunstflug. Das interessantere an diesem Tag stellte jedoch das wöchentliche Mittwochsgrillen dar. Mittlerweile auch außerhalb der Flugwochen eine Tradition, wächst es zweimal im Jahr, jeweils in den Flugwochen, zum Mega-Event an. So versammelt sich hier nahezu die komplette Segelflugsparte zum gemeinschaftlichen Grillen und Biertrinken. Appropos Bier: Eine Großspende Bier möchte hier noch erwähnt werden, für die wir uns hier bei Robin Bruhn bedanken wollen. Die Spende erfolgte als Dank für ein Formationsfliegen durch unsere Piloten bei seiner Hochzeit ein paar Tage zuvor. Daher an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an Robin und seine Braut Elena und weiterhin alles Gute!

Zurück zum Mittwochsgrillen: Natürlich geht es nicht nur um Grillen und Bier, sondern vor allem um den Austausch zwischen Piloten, wobei man sicher die ein oder andere interessante Geschichte oder auch wertvolle Tipps mitnehmen kann. Außerdem will von den Ehrungen erzählt werden, die vorgenommen wurden:

•    Julian Baier: zwei Schwingen für die bestandene Theorieprüfung
•    Luis Rosewich: eine Schwinge für den ersten Alleinflug

Letzteres hatte aber noch ein Nachspiel… Auch wenn der eigentliche Freiflug schon einige Wochen zurück lag, war das Event noch nicht abgeschlossen, da Luis nach seinem Freiflug den Platz unverrichteter Dinge verlassen musste. Wie jeder Segelflieger weiß, bedeutet der Übergang zum Alleinflieger, dass die Platzrunde beherrscht wird und die Segelflugausbildung v.a. in die thermischen Flüge übergeht. Das wichtigste für das Thermikfliegen ist ein gutes und verlässliches Gespür für Thermik, welches dem Jungpiloten von den anwesenden Piloten mitgegeben wird. Außerdem erfolgte die standesgemäße Überreichung des „Blumen“-Straußes durch den Fluglehrer, der den Freiflug begleitet hat: Reinhold Ruß.

Seinen Ausklang fand der Abend standesgemäß beim Lagerfeuer an unserer Feuerstelle.
 

(erweiterte) Flugjugend am Lagerfeuer
(erweiterte) Flugjugend am Lagerfeuer

Donnerstag, der Tag nach dem Mittwochsgrillen, beginnt erfahrungsgemäß immer etwas später und langsamer, so auch dieses Mal. Um 12 Uhr fasste man den Entschluss, sich doch noch an fliegerische Leistungen zu wagen, und besprach die Planung für den Tag. Aufgrund von Personalmangel und schlechter Vortagsplanung beim Einräumen wurde der Entschluss gefasst, die ersten beiden Flugzeuge im Hangar zur Schulung zu nutzen, respektive eine ASK 21 und eine ASK 13. Letztere wurde an diesem Tag am meisten genutzt, sowohl für einen kurzen Thermikflug zu Beginn des Flugtages als auch für die Einweisung eines Flugschülers auf dieses Flugzeugmodell.

Die restlichen Tage sind schnell erzählt, die allgemeine Müdigkeit und Erschöpfung durch die Flugwoche nahm zu und meinst passierte außer Fliegen und dem obligatorischen „Bock auf Grillen“ nicht viel. Erwähnenswert ist noch die parallel stattfindende Deutsche Meisterschaft in Bayreuth, die uns im Bamberger Luftraum häufig Besuch bescherte.

In diesem Sinne ein kleines Suchbild: Wer findet die meisten Flieger…
 

Suchbild: Wer findet die meisten Flieger?
Suchbild: Wer findet die meisten Flieger?

Mein persönliches Highlight stellte der Sonntag dar: Meine praktische Segelflugprüfung. Terminiert auf 10 Uhr zwang uns das, bereits um 8:30 Uhr mit dem Aufbau des Segelflugberiebs zu starten, der mit der Ankunft eines etwas verdutzten Fluglehrers um 9:30 Uhr fertiggestellt war. Denn statt des morgendlichen Briefings und Aufbau-Starts um 9:30 Uhr fand er bereits einen fertig aufgebauten Flugbetrieb vor. Nach zwei offensichtlich guten Starts mit Übungen darf ich mich nun selbst „Schein“-Pilot nennen. Ein für mich persönlich schönes Ende der Flugwoche.

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