Nachdem die erste Wertungsrunde der OLC-Segelflug-Bundesliga am 3. Aprilwochenende für den südlichen Teil Deutschlands sprichwörtlich „ins Wasser gefallen“ war, hofften die Segelflieger des Bamberger Aero-Clubs auf einen Ausgleich in der zweiten Runde.
Sechs südbayerische Vereine hatten das Glück, dass der Bayerische Wald sehr gute Wolkenstraßen produzierte, ihnen sehr schnelle Flüge ermöglichte und sie dadurch die ersten sechs Plätze unter sich ausmachen konnten.
Das konnte man von der Bamberger „Rennstrecke“, dem Thüringer Wald, an diesem Wochenende leider nicht behaupten, weil das die südöstliche Windrichtung verhinderte. Trotzdem schafften die Bamberger ein akzeptables Ergebnis, das sich sehen lassen konnte.
Reinhold Ruß nutzte den ersten guten Tag des Jahres zu einem Ausflug von der Breitenau über Bad Berka, Auerbach und Tirschenreuth mit einer Gesamtstrecke von 447 km. In seinen schnellsten zwei Stunden, die seit diesem Jahr für die Bundesliga-Wertung gelten, legte er fast 200 km zurück, was einer Schnittgeschwindigkeit von knapp 100 km/h entspricht. Für seinen „Oldtimer“, einen Kestrel mit 17m Spannweite, wurden der Mannschaft des Aero-Clubs 92,78 Speedpunkte gutgeschrieben.
Gerhard Herbst flog an diesem Tag über 590 km mit seiner ASH 31 bis nördlich von Zwickau und den Wenden Feuerstein und Crawinkel im nördlichen Thüringer Wald. Mit einer Schnittgeschwindigkeit von über 131 km/h legte er in seinen schnellsten zwei Stunden fast 263 km zurück. Für sein Flugzeug mit 21 m Spannweite gab es dafür 112,09 Geschwindigkeitspunkte.
Für Frank Schmitz lag die Tagesausbeute bei über 633 km mit den Wenden bei Rudolstadt, Novosedlsky Potok in Tschechien und Zella-Mehlis. Mit seinem Ventus 2cM schaffte er dabei 266,5 km in 120 Minuten und damit einen Schnitt von 133,25 km/h. Der Lohn der Index-Rechnung für das 18 m Flugzeug: respektable 116,63 Punkte.
In der Addition der drei Flüge kamen die Bamberger Segelflieger damit auf 321,5 Speedpunkte, was in dieser 2. Runde Rang 11 von 30 und in der jungen Gesamtrechnung Platz 19 bedeutet, weil sie ja in der ersten Runde wetterbedingt leer ausgegangen sind.