Nachdem der Aero-Club Bamberg am vergangenen Wochenende wetterbedingt eine Nullrunde hinnehmen musste – nur Harry Gerlacher und Joachim Pilz waren im Nimbus 4 DM gestartet, mussten aber ohne zählbares Ergebnis zum Flugplatz Bamberg-Breitenau zurückkehren – war an diesem Wochenende über ganz Deutschland das Wetter gleichmäßig bescheiden. Optisch sahen die Wolken zwar sehr ansprechend aus, aber es zeigte sich schnell, dass die großen Regenmassen der vergangenen Tage eine ordentliche Feuchtigkeit hinterließen, die schnelle Flüge bundesweit vereitelte. Aber dennoch waren die Bedingungen für alle Teilnehmer deutschlandweit annähernd gleich und so konnten die Bamberger Piloten durch ihr Können und nicht nur durch einen Wettervorteil punkten.
Schnellster Pilot war an diesem Wochenende Max Dorsch in der vereinseigenen LS4 neo. Mühsam quälte er sich von Bamberg bis zum Inselberg in Thüringen, um von dort den Thüringer Wald nach Osten bis Bad Blankenburg abzufliegen. Schließlich entdeckte er auf der Nordseite des “Thüringers” eine Konvergenz (Aufeinandertreffen zweier Wetterräume), die er mit zwei schnellen Legs abflog, um so seinen Geschwindigkeitsschnitt auf 115,51 km/h (indexbereinigt 111 Wertungspunkte) zu erhöhen. Mit dieser Leistung war Max Dorsch deutschlandweit der beste Bundesligapilot an diesem Wochenende.
Als zweiter Pilot kam Gerhard Herbst mit seiner ASH 31 auf eine Schnittgeschwindigkeit von 107 km/h (91,82 Wertungspunkte). Auch er wählte den Thüringer Wald für seinen Bundesligaflug aus. Aber an diesem Wochenende glich der Thüringer durch die schwierigen Wetterbedingungen trotz schöner Wolkenoptik eher einem Feldweg als einer Rennstrecke. Auf einem Jojo zwischen der Wartburg und Steinach flog er seine zwei Stunden Wertungszeit unter thermischen Bedingungen und verpasste dabei die Chance beim Zusammentreffen mit Max Dorsch, die schnelle Konvergenzlinie abzufliegen.
Franz Hirmke startete ebenfalls in Bamberg und ging mit der Vereins-LS8 neo unmittelbar ins Bundesligarennen. Auf der Strecke von Baunach nach Bad Königshofen, dann nach südosten bis Betzenstein in der Fränkischen Schweiz und zurück nach Bamberg erreichte er in der zweistündigen Wertungszeit eine Geschwindigkeit von 93,14 km/h (87,25 Wertungspunkte).
In der sechsten Runde erreichte der Aero-Club Bamberg von 30 Bundesligamannschaften den fünften Rang und kann sich durch die 16 Wertungspunkte vom 25. (Abstiegs-)Platz auf den 20. Platz vorarbeiten. Die Piloten des AC Bamberg haben an diesem Wochenende gezeigt, dass sie, wenn die Wetterkarten in Deutschland gleichmäßig verteilt sind, durchaus in der Bundesliga mithalten können.